„ | "Sag mal, was weißt du über Wechselbälger?" "Die Babys von bösen Monstern?" "Nicht zwangsläufig Babys." "Diese Kinder, die glotzen einen an, als wär' man bescheuert." |
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Wechselbälger sind humanoide Kreaturen und Gestaltwandler, die Kinder entführen, um deren Platz in den Familien einzunehmen.
Eigenschaften[]
„ | "Wechselbälger ahmen Kinder perfekt nach. Laut Überlieferung klettern sie durchs Fenster und holen sich das Kind." [...] "Die Wechselbälger schnappen sich also das Kind, nehmen seine Gestalt an und gesellen sich zu der glücklichen Familie einfach aus Spaß?" "Nicht ganz. Sie ernähren sich von der Mutter. Gelenkflüssigkeit. Die Mütter haben so merkwürdige Flecken am Hals. Wechselbälger können sie über mehrere Wochen aussaugen, bis die Mutter schließlich stirbt." |
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Über diese Wesen wird durch die Geschichte hinweg berichtet. Dabei handelt es sich um die Kinder von Monstern, die wiederrum ein menschliches Kind mit dem Wechselbalg austauschen und das menschliche Kind entführen. Diese werden laut Überlieferung irgendwo im Untergrund versteckt gehalten, wo sich die Wechselbalgmutter von den gestohlenen Kindern ernährt.
Die Wechselbälger indes ernähren sie sich von den Müttern, genauer gesagt, von deren Gelenkflüssigkeit, sobald diese schlafen. Die Mütter bekommen durch diese Prozedur einen markanten roten Fleck bzw. einen regelrechen Abdruck im Nacken, der von den speziellen Mündern der Wechselbälger stammt. Das Ganze geht über mehrere Wochen, bis die Mutter schließlich daran stirbt, worauf der Wechselbalg sich dann weiter durch die Nachbarschaft bewegt. Wer sich dabei zwischen einen Wechselbalg und seine Nahrungsquelle stellt, bzw. als Hindernis gesehen wird, z.B. der Vater, wird von ihnen getötet.
Auch wenn sich Wechselbälger äußerlich von den wahren Kindern nicht unterscheiden, besitzen sie doch einen bösen Charakter. Sie wollen die Mutter vollständig besitzen, lassen sie keinen Augenblick mehr alleine und lehnen jede weitere Person in der Nähe ab. Außerdem fallen sie durch ein intensives, kaltes und gänzlich unkindliches Starren auf.
Das wahre Aussehen eines Wechselbalgs enthüllt eine abgeblasste, schleimige Haut mit Krampfader-ähnlichen Mustern, die sich über den ganzen Körper ziehen. Die Augen sind hohl und fast wie zwei schwarze Löcher und der Mund ist rund, gespickt mit vielen kleinen Zähnen. Diese wahre Gestalt lässt sich allerdings nur in einem Spiegel erblicken.
Kräfte und Fähigkeiten[]
- Formwandlung - Sie erscheinen zunächst menschlich, doch kann man ihre wahre Gestalt gelegentlich in einem Spiegel oder einer Reflektion erblicken.
- Neunaugen-artiger Mund - Wechselbälger besitzen einen besonderen Mund, ähnlich dem von Neunaugen. Dieser erlaubt es ihnen sich im Nacken zu verbeißen und dort Gelenkflüssigkeit abzusaugen, was aber wiederrum einen markanten Abdruck hinterlässt.
- Superstärke - Sie sind den Menschen zwar überlegen, doch sind sie im Vergleich mit anderen Monstern relativ schwach. Junge Wechselbälger sind dabei sehr schwach und z.B. nicht in der Lage durch eine Tür zu brechen, während Dean eine ausgewachsene Wechselbalgmutter sogar relativ leicht bekämpfen konnte.
- Superagilität - Wechselbälger sind in der Lage eine Fassade hochzuklettern, durch Fenster einzusteigen und so ein Kind zu entführen.
- Unverwundbarkeit - Sie können zwar nur durch Feuer getötet werden, doch scheinen sie nicht gänzlich unverwundbar. Sie können immer noch durch ein hohes Maß an Gewalteinwirkung benommen gemacht werden.
- Teleportation - Ein Wechselbalg wurde in ein Auto gesetzt und dieses dann im Wasser versenkt. Einige Minuten später war der Wechselbalg zurück im Haus "seiner" Mutter und das unbeschadet, aber dafür triefend nass. Eine Wechselbalgmutter konnte ganz plötzlich verschwinden, bevor Sam es schaffte, sie mit Feuer zu attackieren.
Schwächen[]
- Feuer - Setzt man einen Wechselbalg in Flammen, so bewirkt dies, dass sein Körper binnen Sekunden zu Asche zerfällt.
- Wechselbalgmutter - Tötet man eine Wechselbalgmutter, so sterben auch jegliche anderen Wechselbälger, die von dieser Mutter abstammen.
- Spiegel - Ihre wahre Gestalt wird in einem Spiegel oder einer Reflektion sichtbar.
Hintergrundwissen[]
- Eric Kripke weist darauf hin, dass die ursprüngliche Folklore die Wechselbälger, als Babys bezeichnet und nicht gar als ältere Kinder. Doch konnten sich die Macher einfach nicht dazu bringen, Sam und Dean, Säuglinge abfackeln zu lassen.[1]
- Kripke hatte dabei ursprünglich vor, die Wechselbälger lediglich durch einen blasseren Hautton, sowie dunkel unterlaufenen Augen darzustellen. Auf Drängen des VFX Supervisors Ivan Hayden hin, ließ er sich jedoch überreden, etwas mehr daraus zu machen, was schließlich zu dem verstörenden Aussehen der Wechselbälger geführt hat.[1]
- Laut Phil Sgriccia kommen Wechselbälger in mehreren unterschiedlichen Mythologien Europas und Asiens vor. Es gäbe dabei sehr viel an Überlieferungen über Kreaturen, die in jemandes Haus kämen, deren Baby stehlen und entweder ein Fake Baby, ein hölzernes Baby, oder eben auch ihr eigenes Baby zurücklassen würden.[1]
- Bei dem Täter kann es sich dabei, laut Sera Gamble, um eine Reihe von magischen Kreaturen handeln, von Selkies bis hin zu Elfen, die wiederum am meisten genannt werden. Deren Motivation für solch eine Tat, würde daher ebenso unterschiedlich sein, wie die Art der Kreaturen, die sowas tun. Der am häufigsten genannte Grund ist, dass manche Elfenvölker ihre Magie von Dämonen beziehen und dies durch ein Opfer, in Form ihres Babys, bezahlen müssten. Daher würden sie eher ein menschliches Kind, als Opfer darbieten, während ihr Kind sicher und behütet von Menschen aufgezogen werden würde. Andere würden einfach gerne menschliche Sklaven haben, wieder andere würden gerne die Liebe eines Menschenkindes erleben wollen, während manche einfach den Geschmack junger Menschen genießen.[1]
- In Volksmärchen wären die Wechselbälger dadurch entlarvt worden, dass sie einen unersättlichen Appetit hätten, einen schrecklichen Charakter sowie andere, extrem unangenehme, allgemeine Wesenszüge. Und aufgrund dessen, wie die Macher der Serie nun mal sind, hätten sie die Wechselbälger auch gleich Gelenkflüssigkeit aus dem Nacken ihrer Mütter mampfen lassen. Auch wäre in den Überlieferungen nicht von Wechselbalg-Eltern die Rede, sondern seien dies eben Goblins oder Elfen. Doch hatte man sich zu damaligem Zeitpunkt noch nicht so sehr mit Elfen auseinandergesetzt. Ungeachtet dessen was sie nun sind, könne man seine Kinder vor einem solchen Austausch schützen, indem man Eisen unter die Matratze legt.[1]
Vorkommen[]
- Staffel 3
- Staffel 9
- Das große Fressen (nur erwähnt)
Überlieferung[]
Der Wechselbalg war im Aberglauben des europäischen Mittelalters ein Säugling (veraltet „Balg“), der einer Wöchnerin durch ein dämonisches Wesen im Austausch gegen ihr eigenes Kind mit der Absicht untergeschoben wurde, die Menschen zu belästigen und ihnen zu schaden. In nichtchristlichen Glaubensvorstellungen wurde der Wechselbalg von Druden, Zwergen oder Elfen gezeugt und untergeschoben. Diese sorgten, so geben die Erzählungen als Motiv an, um ihren Arterhalt, wofür sie ebenso wohlgestaltige Nachkommen wie die Menschen besitzen wollten. Der Wechselbalg im christlichen Volksglauben war ein Kind von Hexen oder sogar des Teufels. Der Teufel interessierte sich besonders für ungetaufte Kinder, weil diesen das Himmelreich versagt blieb und er sie somit behalten konnte. Die verängstigte Mutter betrachtete wiederum die Taufe als den besten Schutz vor einem Wechselbalg.
Der für das Böse und Unheimliche stehende Begriff Wechselbalg taucht Anfang des 11. Jahrhunderts erstmals auf. Die Praxis, nach der die so bezeichneten behinderten oder missgebildeten Kinder häufig misshandelt oder umgebracht wurden, erlebte ihren Höhepunkt gleichzeitig mit der Hexenverfolgung vom 15. bis zum 17. Jahrhundert und wirkte sich bis ins 19. Jahrhundert aus.
Die vermutlich frühesten Vorstellungen von untergeschobenen Kindern in Europa finden sich bei den übermütigen, spukhaften, aber noch nicht bösartigen Geistwesen der keltischen und germanischen Mythologie, deren Tradition in zahlreichen Märchen und Sagen weiterlebt. Die meisten mythischen Erzählungen sind durch schriftliche Sammlungen aus dem 18. und 19. Jahrhundert überliefert. Vergleichbare Mythen sind auch aus anderen Teilen der Welt bekannt.[2]